Für eine gesunde Beziehung muss Verzeihen erlernt werden
Verzeihen ist ein wichtiger Part jeder Beziehung, fällt jedoch nicht jedem leicht
Menschen machen Fehler und in emotionalen Momenten verletzt man mit Worten die Gefühle eines Anderen. Auch in einer stabilen Beziehungen kommt es immer wieder zu Momenten, in denen Kränkungen ausgesprochen werden, oder Fehler wie ein Seitensprung zur Belastungsprobe werden.
Was ist verzeihbar, was nicht?
In allen menschlichen Beziehungen ist es wichtig, das Verzeihen zu lernen. Dafür muss man erkennen, wann es angebracht ist und wo eine Grenze überschritten ist, die nicht mehr verzeihbar ist.
Unverzeihlich sollten beispielsweise
- körperliche Gewalt und
- Missbrauch jeder Art
sein. Wo die persönliche Freiheit eines Menschen bewusst verletzt wurde, ist Verzeihen nicht angebracht.
Im normalen Alltag gehen zwischenmenschliche Konflikte aber selten soweit und es geht eher um
- Lügen,
- Beleidigungen und
- gebrochene Versprechen.
Diese Dinge kränken und können am Selbstwertgefühl des Betroffenen nagen. Das Verzeihen sollte dann in mehreren Schritten erfolgen.
Abstand nehmen
Im ersten Moment kochen die Gefühle. Wut, Trauer und manchmal auch Scham dominieren das Denken. Daher ist es wichtig, einen bewussten Abstand zu bekommen und das Erlebte "zu verdauen".
Sobald die Gefühle sich etwas beruhigt haben, muss man sich die eigentliche Situation bewusst machen. Was genau ist passiert? Die tatsächlich abgelaufenen Momente gilt es, von den eigenen Gefühlen zu trennen. Indem man das real Geschehene von den eigenen Reaktionen löst, bekommt man einen objektiveren Blick auf das Vorgefallene.
Über die eigentlichen Punkte reden
Nun kann man sich diese Wurzel ansehen.
- Was hat das Gegenüber gesagt?
- War derjenige vielleicht selbst mit der Situation überfordert?
Ein ruhiges Gespräch über genau diese Punkte bringt oft Klarheit und beendet den Streit konstruktiv. Man kann gemeinsam überlegen, was sich ändern muss.
Lohnt sich ein Verzeihen noch?
Wichtig ist es aber auch, ehrlich mit sich selbst zu sein. Bei schwerwiegenden Streitereien muss man überlegen, ob die positiven Aspekte der Beziehung überwiegen und ein Verzeihen sich lohnt. Tut der andere einem nicht mehr gut, sollte man auch in Erwägung ziehen, die Beziehung offen zu beenden.