Furunkel sind mehr als Pickel: Ausdrücken kann gefährlich werden

Furunkel sind nicht nur schmerzhafter, ein eigenständiges Ausdrücken ist auch gefährlicher als bei gewöhnlichen Pickeln

Von Cornelia Scherpe
1. Dezember 2015

Wer schon einmal einen Furunkel am Körper hatte, der weiß zu gut, dass die schmerzenden Eiteransammlungen viel mehr als ein normaler Pickel sind. Sie entstehen bei einer lokalen Entzündung am Haarbalg und erreichen mehrere Zentimeter Durchmesser.

Oft sind sie das Zeichen einer akuten Immunschwäche, denn der Körper kommt allein mit den Bakterien der Haut nicht mehr zurecht. Oft erleben auch Diabetiker genau dann Furunkel, wenn ihre Werte gegenwärtig schlecht eingestellt sind. Als eitrige Knoten bilden Furunkel sich dann häufig

Furunkel auf keinen Fall selbstständig ausdrücken

Der Gang zum Arzt und eine lokale Behandlung mit spezifischen Salben ist hier immer ratsam. Der Mediziner teilt seinem Patienten während des Gesprächs mit Nachdruck mit, dass auf keinen Fall versucht werden soll, den Furunkel daheim einfach auszudrücken. Diese Manipulation ist nicht nur deutlich schmerzhafter als bei einem Pickel, sondern kann im Ernstfall sogar lebensgefährlich werden.

Bei falscher Behandlung kann es schlimmstenfalls zu einer Blutvergiftung kommen

Die Bildung der lokalen Eiterblase ist natürlich nicht schön, der Körper tut dies aber, um sich vor weitflächigem Schaden zu schützen. Solange das Eiter im Furunkel ist, hält der Organismus es automatisch von den Blutgefäßen und den nahen Organen fern. Wird der Furunkel nun unsachgemäß geöffnet, kann durch den Druck das Eiter ins umliegende Gewebe gepresst werden.

Auch eine Verteilung auf der Haut durch Eiter an den Fingern kommt bei Laien, die im Selbstversuch den Furunkel öffnen, immer wieder vor. Gelangt die große Bakterienansammlung in die Blutbahn, kann eine Sepsis, sprich eine Blutvergiftung, drohen.

Behandlung des Furunkel durch den Arzt

Viele Ärzte nutzen bei der akuten Behandlung antibiotische Salben, die direkt auf dem Furunkel aufgetragen werden. Patienten sollten diese Anwendung zuhause peinlich genau durchführen und auch alle weiteren Hygieneanweisungen des Arztes befolgen.

Geöffnet wird der Furunkel bei Bedarf chirurgisch durch den Arzt. Steriles Arbeiten ist dabei das A und O. Nur dann hat man gute Chancen, den Furunkel schnell und dauerhaft wieder loszuwerden.