Gabun: Blutige Jagd auf Waldelefanten

Von Ingo Krüger
20. Februar 2013

Wilderer haben im Norden von Gabun in den letzten neun Jahren an die 11 100 Waldelefanten getötet. In dem zentralafrikanischen Land leben etwa die Hälfte der noch existierenden 100 000 Exemplare. Diese Elefantenart ist mit einer Schulterhöhe von 2,40 Metern deutlich kleiner als ihre Verwandtschaft aus der Savanne.

Bis zum Jahr 2004 lebte im Nationalpark Minkébé die größte Elefantenpopulation des Landes. Das Gebiet ist bei Wilderern sehr beliebt. In jedem Jahr werden dort mehr als 1000 Tiere illegal getötet. Tierschützer befürchten, dass die Lage in dem Gebiet außer Kontrolle geraten ist. Die Regierung geht davon aus, dass die Wilderer aus dem Nachbarland Kamerun stammen.

Wegen der großen Nachfrage aus Asien nach Elfenbein müssen sich Nationalpark-Ranger immer mehr mit organisierten Verbrecherbanden auseinandersetzen. Allerdings verfügen diese meist weder über die nötige Ausbildung, noch die Waffen, um auf solche Angriffe zu reagieren. Sie riskieren bei Feuergefechten häufig ihr Leben.

Werden Wilderer gefasst, erwartet sie meist milde Strafen. Häufig sind sie bereits nach spätestens ein bis zwei Monaten wieder auf freiem Fuß. Da das Geschäft für die Wilderer sehr lukrativ ist, nehmen sie dieses Risiko auf sich. Naturschützer fordern daher ein Umdenken in den Abnehmerstaaten wie China oder Thailand.