Gärtnern in der Stadt - Ernte ist oft belastet

Von Jutta Baur
11. Juli 2012

"Urban Gardening" heißt ein neuer Trend, der Städter zu Gärtnern werden lässt. Auf brach liegenden Grundstücken oder als Minigarten in unterschiedlichsten Behältern wird Gemüse und sogar auch Obst gezogen. Was zuerst ganz positiv klingt - jeder kann Frisches selbst ziehen - hat allerdings auch seine Schattenseiten. Durch die Belastung der Luft und der Böden mit Abgasen, erreichen auch die selbst gegärtnerten Pflanzen Schadstoffkonzentrationen, die teilweise über den Grenzwerten liegen.

Dr. Ina Säumel von der TU in Berlin ist dennoch für das "wilde Gärtnern". Natürlich sind die Nahrungspflanzen, die in unmittelbarer Nähe von verkehrsreichen Strassen angebaut werden, deutlich höher verunreinigt, als Ware, die aus dem Supermarkt kommt. Pflanzen, die abgeschirmt, beispielsweise durch Häuser oder Hecken, heranwachsen, sind davon weitaus weniger betroffen. Was allerdings einen großen Vorteil des Stadtgärtnerns ausmacht, ist das gemeinschaftliche Arbeiten und die Erfahrbarkeit der Nahrungserzeugung, die auch Städter erleben können. Das Wachstum zu beobachten, schafft Respekt für unser Essen.

Besonders Kinder erleben hautnah, wie viel Arbeit hinter der Erzeugung von Salat und Kohl steckt.