Geburtsschmerzen lindern - mit oder ohne Arzneimittel

Von Dörte Rösler
20. Dezember 2013

Schmerzen sind bei einer Geburt unvermeidbar. Zumindest galt das früher so. Frauen waren dazu verurteilt, für ihr Baby zu leiden. Diese Einstellung hat sich jedoch geändert. Werdende Mütter können heute selbst entscheiden, wie viel Schmerzen sie ertragen wollen. Im Kreißsaal gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Schmerzlinderung - mit oder ohne Medikamente.

Unterschiedliche Schmerzfaktoren

Wie stark eine Schwangere Schmerzen empfindet, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Unmittelbar relevant ist etwa der Verlauf der Geburt: wie heftig sind die Wehen, wie schnell oder langsam öffnet sich der Muttermund, wie groß ist der Kopf des Babys? Hinzu kommen allgemeine Faktoren wie Fitness, Alter, Anzahl vorhergehender Geburten und die psychische Verfassung.

Unterstützende Begleitung

Der stärkste Motor für den Geburtsschmerz ist jedoch die Angst. Frauen, die sich unsicher und ausgeliefert fühlen, empfinden Schmerzen stärker als Schwangere, die sich körperlich und psychisch entspannen können. Die wichtigste Unterstützung liefert deshalb eine Begleitung, die verlässlich ist und Sicherheit ausstrahlt. Das kann die Hebamme, der Partner oder eine gute Freundin sein. Wenn die Wehenschmerzen anrollen, bieten Massagen oder Akupunktur Erleichterung.

Alternativen zur traditionellen Entbindung

In manchen Kliniken wird auch Homöopathie angeboten, oder die werdende Mutter kann sich zur Entspannung in eine Geburtswanne legen. Als Alternative zur traditionellen Entbindung stehen Geburtshocker oder -schlaufen zur Wahl.

Aber nicht allen Gebärenden bringen diese sanften Methoden Erleichterung. Um das Schmerzniveau auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, bieten sich dann krampflösende Arzneimittel. Auch Opioide sind verfügbar, viele Frauen berichten jedoch, dass sie sich dadurch benommen fühlten. Um dies zu vermeiden, sollte die Dosis möglichst gering gewählt werden.

Verabreichung von Lachgas

Ein modernes Verfahren ist die kurzzeitige Gabe von Lachgas, gemischt mit 50 Prozent Sauerstoff. Vorteil: Die Frau kann die Dosis über ihre Atemmaske selbst steuern und bleibt trotz gedämpfter Schmerzen bei klarem Bewusstsein, sodass sie sich voll auf die Geburt konzentrieren kann. Durch die Beigabe von Sauerstoff bleibt auch das Baby optimal versorgt.