Gedächtnisprobleme ernst nehmen: Oft folgt ihnen ein Schlaganfall

Von Nicole Freialdenhoven
26. September 2014

Seit längerem erforscht die Medizin Zusammenhänge zwischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Demenz, denn beide werden durch Faktoren wie Übergewicht, Bewegungsmangel und Bluthochdruck begünstigt. Tatsächlich gibt es sogar einen direkten Zusammenhang, konnten chinesischen Forscher vom Chang Gung Memorial Hospital in Chiayi nun feststellen. Eine Metaanalyse von insgesamt 18 Kohortenstudien mit 122.000 Teilnehmern ergab, dass erste Gedächtnisstörungen nicht nur Vorboten einer Demenz sind, sondern auch auf einen bevorstehenden Schlaganfall hinweisen können.

Erhöhtes Schlaganfallrisiko bei Teilnehmern mit beginnender Demenz

Die Auswertung aller Studien ergab, dass Teilnehmer mit kognitiven Einschränkungen oder einer beginnenden Demenz ein um bis zu 40 Prozent erhöhtes Risiko besaßen, in naher Zukunft einen Schlaganfall zu erleiden. Allen Risikopatienten gemeinsam war die Tatsache, dass sich das erhöhte Schlaganfallrisiko aus ischämischen Ereignissen ergab, d.h. aus einer Gefäßverengung, wie sie beispielsweise durch Arteriosklerose entsteht. Bei dieser Gruppe war das Risiko sogar um 65 Prozent erhöht.

Während die konkreten Zusammenhänge noch nicht deutlich sind, vermuten die Forscher, dass sich die Gefäßschäden stumme Infarkte und Durchblutungsstörungen im Gehirn auslösen, die wiederum zu kognitiven Problemen führen, aber auch zu Schlaganfällen.