Gefährlich und auf dem Weg nach Deutschland - die Tigermücke bringt exotische Krankheiten mit

Von Cornelia Scherpe
20. August 2012

Es gibt verschiedene Mückenarten, die aber alle eines gemein haben: sie nerven den Menschen durch ihre Stiche und das Blutsaugen. Was bei vielen zu unangenehmen Hautrötungen und fiesem Jucken führt, kann allerdings auch richtig gefährlich werden. Mücken können als Zwischenwirte für diverse Erreger dienen und geben die Viren und Bakterien beim Stich in die Haut auch an den Menschen weiter.

Als besonders gefährlich für das Mitbringen von Krankheiten gilt die Tickermücke. Bisher kennt man diese aber nur aus Asien und Europäer infizieren sich mit Krankheiten wie dem Chikungunya-Fieber oder dem Dengue-Fieber nur dann, wenn sie als Touristen in den Ländern der Tigermücke unterwegs waren. Doch seit einiger Zeit kann man sich selbst dann infizieren, wenn man nicht in den Urlaub fliegt, denn durch die Klimaerwärmung breitet sich die Tigermücke aus und erklärt auch Europa mehr und mehr zu ihrem Zuhause.

2007 gab es im Norden von Italien 200 Fälle des Chikungunya-Fieber und 2010 ließen sich Patienten mit dem Dengue-Fieber finden, die gar nicht in Asien gewesen waren. Neben dem Klimawandel sehen die Mediziner auch die allgemeine Globalisierung als Ausbreitungsgrund der Tigermücke. Durch den täglichen Handel kommen die Mücken via Frachtschiffe oder Flugzeuge ganz leicht nach Europa und siedeln sich dort in kleinen Populationen an.

Um die genaue Gefahr der Zukunft besser erforschen zu können, soll ein neues Speziallabor auf Riems gebaut werden. FLI-Forscher sollen dort bereits ab 2013 unter sicheren Bedingungen Versuche mit den Tieren unternehmen, um die Verbreitung der Mücken und ihrer Erreger im Inneren zu erforschen.