Gefährliche Gelenkspiegelung: Arthroskopie im Knie führt oft zu Komplikationen

Von Cornelia Scherpe
13. Januar 2014

Bei einer sogenannten Arthroskopie führt der Arzt eine Gelenkspiegelung durch. Dafür wird zum Beispiel das Knie zunächst mit einer speziellen Flüssigkeit aufgefüllt und dann mittels kleinem Schnitt ein Endoskop eingeführt. Da dies zu den minimal-invasiven Eingriffen gehört, kann die Untersuchung bzw. Operation oft sogar ambulant und nur unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Doch nur weil ein Eingriff "nur" minimal-invasiv ist, bedeutet das in der Praxis noch lange nicht, dass alles harmlos ist. Zu dieser bitteren Erkenntnis kommt auch eine aktuelle Studie aus den USA.

Komplikationen bei Kniegelenk-Arthroskopien

Die Untersuchung betrachtete ausschließlich Fälle von Knie-Arthroskopie. Allein von diesen gibt es jährlich tausende. Die Forscher betrachteten die Jahre 2003 bis einschließlich 2009 und schlossen dabei 93.000 der Gelenkspiegelungen in ihre Analyse ein. Man musste dabei 4.300 Komplikationen beobachten, die teils recht schwerwiegend waren. Vor allen Dingen Arbeiten am hinteren Kreuzband im Knie führten bei jedem fünften Patienten zu Komplikationen. Genau kam man auf 20,1 Prozent. Deutlich besser sah es aus, wenn die Arthroskopie für Eingriffe am vorderen Kreuzband notwendig gewesen war. Hier lag die Komplikationsrate nur bei neun Prozent. Ging es um den Meniskus im Knie, sank die Rate noch einmal und lag bei 7,6 Prozent.

Es wird also deutlich, dass die Sicherheit der Spiegelung im Wesentlichen davon abhängt, wie der Eingriff im Detail abläuft. Dennoch zeit die Studie ganz deutlich, dass die minimal-invasive Methode eben nicht automatisch das Risiko auf Probleme verschwinden lässt. Dies wird jedoch gern behauptet und wiegt die Patienten in Sicherheit.

Arten der Komplikationen

Am häufigsten handelte es sich bei all diesen Komplikationen um chirurgische Probleme. 80 Prozent aller Schwierigkeiten waren also unmittelbar auf den Einschnitt und das Einführen der Instrumente zurückzuführen. Dabei kam es zu Infektionen, Blutungen, Frakturen und selten auch zu Herzinfarkten, Nierenversagen und Lungenembolie.