Gegen Depressionen hilft eine Gleichstrom-Therapie
Vor etwa 20 Jahren kamen die ersten selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) gegen Depressionen zum Einsatz und haben sich auch bewährt. Aber viele betroffene Patienten wollen kein Medikament einnehmen und verzichten auch auf lange Gespräche beim Psychotherapeuten. Jetzt gibt es eine neue Methode, die Forscher aus Brasilien mit Erfolg einsetzen konnten, die Gleichstrom-Therapie.
Bei einer Studie, an der 120 Patienten sechs Wochen lang teilnahmen, wurden diese in vier Gruppen unterteilt. Die erste Gruppe erhielt ein SSRI (Sertralin), die zweite Gruppe ein Placebo und zusätzlich beide noch eine Gleichstrom-Therapie (tDCS). Die dritte und vierte Gruppe bekamen jeweils entweder das SSRI oder nur das Placebo zusammen mit einer Scheinstimulation.
Als Ergebnis stellte man fest, dass die Teilnehmer der zweiten Gruppe sogar noch besser als die der dritten Gruppe abschnitten, also die Gleichstrom-Therapie besser als nur die Medikamente waren. Doch den größten Erfolg verspricht eine Kombination aus beiden, wie sie bei der ersten Gruppe angewandt wurde, die auch schon nach nur kurzer Zeit (zwei Wochen) entsprechende Wirkungen zeigte.