Gegen häusliche Gewalt: So können Ärzte helfen

Von Katharina Cichosch
13. Februar 2013

Die bloßen Zahlen sind erschreckend: Statistisch betrachtet wird rund ein Viertel aller Frauen im Laufe ihres Lebens Opfer von häuslicher Gewalt. Damit ist das Problem alles andere als ein Randphänomen. Viel zu häufig bleiben Taten und Täter jedoch im Dunkeln - häufig aus Angst oder Scham des Opfers. Und nicht nur das: Viele Menschen schauen offenbar weg oder können Signale nicht richtig deuten.

Das trifft mitunter auch auf die Arztpraxen zu. Ein bisher einmaliges Pilotprojekt soll Medizinern helfen, Anzeichen von Gewalt zu erkennen und das mögliche Opfer sensibel hierauf anzusprechen. Das Projekt ist Teil der Initiative "Häusliche Gewalt: erkennen und helfen" der Zeitbild Stiftung und wird vom Bundesfamilienministerium gefördert.

Drei Jahre lang konnten Mediziner lernen, wie Anzeichen häuslicher Gewalt aussehen, wie diese rechtskräftig dokumentiert werden können und welche Beratungsmöglichkeiten betroffene Frauen im Ernstfall haben. Denn auch bei der Vermittlung entsprechender Ansprechpartner sollten Ärzte weiterhelfen - nicht selten sind sie der erste Mensch überhaupt, dem sich ein Gewaltopfer offenbart.

Damit das funktioniert, müssen die Mediziner jedoch die nötige Sensibilität im Umgang mit diesem so heiklen Thema mitbringen. Auch hierfür wurden die Teilnehmer im Rahmen des Pilotprojekts gründlich geschult.