Geheimnis des AIDS-Virus entlüftet - Heilung in Sicht?

Von Cornelia Scherpe
22. Dezember 2011

AIDS entwickelt sich aus der Infektion mit dem HI-Virus heraus. Damit HIV dem menschlichen Körper aber überhaupt gefährlich werden kann, muss das Virus in die Zellen und die Zellkerne eindringen, um sich dort vermehren. Viren können nämlich im Gegensatz zum Bakterien nicht allein überleben, sondern benötigen die Wirtszellen dafür.

Ist HIV erst einmal in den Zellen angekommen, kann man den Menschen bisher nicht heilen. Doch ist es möglich, das Eindringen in die Zellkerne von vornherein zu vermeiden? Das wünscht man sich zwar, doch bisher wusste man nicht, wie es dem HI-Virus überhaupt gelingt, in die Zellkerne einzudringen.

Dieses Rätsel hat ein britisches Forscherteam nun gelöst und ist damit einer Möglichkeit zur Bekämpfung deutlich näher gekommen. HIV gelangt durch Sperma oder Blut in den neuen Wirtskörper. Dort dringen die Viren zuerst durch die Zellmembranen in das Innere vor und nutzen dann das Protein Nup358. Dieses kommt in allen Zellen vor und dient dem Virus als Andockstelle. Dieser heftet sich mit einem eigenen mitgebrachten Protein, Capsid, an das Wirts-Protein und kann sich so in den Zellkern vorarbeiten. Sonst würde der Virus nämlich nur im Zellinneren liegen, könnte aber nicht mit dem Genom des Menschen interagieren und würde einfach absterben.

Diese neue Erkenntnis könnte bahnbrechend werden. Sollte man eine Möglichkeit finden, das HI-Virus daran zu hindern, in den Zellkern einzudringen, könnte man eventuell den Ausbruch der Infektion verhindern.