Gehirn schützt sich selbst bei Schlaganfall: Protein schützt wichtige Zellen

Von Nicole Freialdenhoven
27. Februar 2013

Das größte Problem bei einem Schlaganfall ist das schnelle Absterben der Gehirnzellen, die keinen Sauerstoff und keine Nährstoffe mehr erhalten, wenn die Blutzufuhr abgeschnitten wird. Häufig dauert es nur wenige Minuten, bis die ersten Gehirnzellen unwiderruflich zerstört sind, manchmal auch ein bis zwei Stunden.

Dabei gibt es einen kleinen Bereich des Gehirns im Hippocampus, bei dem die Zellen wesentlich langsamer absterben als in anderen Regionen. Forschern gelang es nun, den Grund dafür zu finden: Das Protein Hamartin löst bei Sauerstoffmangel einen Selbstschutzprozess aus, der die Nervenzellen schützt. Wurde das Hamartin in Expertimenten geblockt, begann auch in diesem Bereich des Gehirns der schnelle Zelltod nach dem Stopp der Blutzufuhr.

Die Wissenschaftler hoffen nun, dass sie ein Medikament entwickeln können, dass die Funktionsweise von Hamartin kopiert und so Zellen vor dem Absterben schützt. Nicht nur bei einem akuten Schlaganfall könnte sich dieses Medikament als hilfreich erweisen, sondern auch bei chronischen Krankheiten wie Alzheimer, bei denen die Gehirnzellen schleichend absterben.