Gehirn sorgt durch Lernprozesse für ein geschultes Auge

Forscher fanden heraus, dass der präfontorale Cortex für ein geschulteres Auge verantwortlich ist

Von Thorsten Poppe
21. Mai 2011

Weder das Sehzentrum im Gehirn noch ein "Adlerauge" sind dafür verantwortlich, dass mancher Mensch mehr erkennt als ein Anderer. Diese Unterschiede in der feinsinnigen Wahrnehmung sind ein einfacher Prozess, bei dem das Gehirn im sogenannten präfrontalen Cortex einfach besser trainiert ist. So sieht das geübte Auge einer Jägers beispielsweise Tiere im Unterholz schon viel früher, als es ein Ungeübter wahrnimmt. Bisher nahm man an, dass dafür alleine das Sehzentrum im Gehirn verantwortlich sei. Diese neuen Erkenntnisse stammen von Forschern der Universität Magdeburg und der Charité Berlin.

Der Jäger als Experte verarbeitet durch das ständige Erleben auf der Suche nach Wild die Informationen viel detaillierter und kann somit auch früher etwas bemerken. Im Umkehrschluss bedeutet das, nicht mehr Informationen kommen im Gehirn an, sondern nur mehr Details können erkannt werden.

Aktivität im Sehzentrum zeigt keinerlei Wandel

Herausgefunden haben das die Wissenschaftler mit der sogenannten funktionellen Magnetresonanztomografie(fMRT). Dabei wurde die Hirnaktivität der Probanden während eines Lernprozesses mit Hilfe von scharfsichtigen Reizen verändert. Die Aktivität im Sehzentrum des Gehirns zeigte dabei keinerlei Wandel. Nur im präfrontalen Cortex stiegen die Hirnaktivitäten an. In dem Bereich werden Reize aller Art verarbeitet. Die Forschungen sollen nun auf Experten in Sachen "Wein" und "Kochen" ausgeweitet und überprüft werden.