Gehirnjogging wenig effektiv: Fremdsprachen oder Instrumente lernen bringt mehr

Von Nicole Freialdenhoven
10. September 2013

Viele Menschen nutzen Computerprogramme wie das "Gehirnjogging" oder "Brain Age" um mit Bilderrätseln, Textaufgaben und ähnlichem ihre grauen Zellen in Schwung zu halten. Der wissenschaftliche Nutzen dieser Programme ist jedoch umstritten. So reagiert das Gehirn meistens nur auf die Bereiche, die konkret trainiert werden, während der sogenannte Ferntransfer, der auch andere Bereiche des Gehirns umfasst, ausbleibt.

Widersprüchliche Forschungsergebnisse

In einer Studie, bei der sich die Probanden Zahlenfolgen merken sollten, verbesserte sich durch das Training beispielsweise nicht nur das Gedächtnis für Zahlen, sondern auch das für Wörter, weil das Gehirn in beiden Fällen eine ähnliche Leistung erbringt. Eine ähnliche Studie ergab jedoch, dass ein Ferntransfer ausblieb: So verbesserte sich zwar die Gedächtnisleistung der Probanden, doch ihre Intelligenz blieb auf dem gleichen Niveau.

Wann Gehirnjogging sinnvoll ist

Experten halten das Gehirnjogging daher nur nach Gehirnverletzungen, zum Beispiel nach einem Schlaganfall oder einer Kopfverletzung, für sinnvoll, wenn spezielle Funktionen neu trainiert werden müssen. Gesunde Menschen seien dagegen besser beraten, etwas Sinnvolles zu lernen, zum Beispiel eine Fremdsprache oder ein Musikinstrument. Dies trainiert die grauen Zellen genauso gut und bringt im Endeffekt mehr als das Lösen von Bilderrätseln oder Textaufgaben.