Gehört ein alter holländischer Gobelin-Teppich wirklich dem Hotel "Vier Jahreszeiten" in Hamburg?

Hamburger Hotel : Rechtmäßige Erben des Gobelin-Teppichs im "Vier Jahreszeiten" fordern Herausgabe

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
14. Januar 2011

Im Hamburger Hotel "Vier Jahreszeiten" hängt schon seit Jahren ein alter holländischer Gobelin-Teppich aus dem 18. Jahrhundert. Jetzt gibt es Ärger wegen dieses Teppichs, denn die Frage ist, ob der ehemalige Besitzer des Hotels diesen Teppich während des Dritten Reichs auch rechtmäßig erworben hatte.

Wie gelangte der Teppich in das Hotel?

Vor einem guten Jahr machten die Erben einer jüdischen Familie namens Budge ihren Anspruch auf diesen Teppich geltend. Doch wie kommen die Erben dazu?

Im Februar 1937 verstarb die Jüdin Emma Budge und die Nazis haben daraufhin alle Kunstgegenstände versteigert, so auch diesen Teppich, den der damalige Besitzer des Hotels "Vier Jahreszeiten" in Hamburg, Fritz Haerlin, für 14.000 Reichsmark erwarb. Aber der gesamte Erlös der Versteigerung wurde von den Nazis beschlagnahmt und die eigentlichen Erben gingen leer aus.

Forderung der Herausgabe des Teppichs

Jetzt also wollen die Nachfahren der Emma Budge, die durch den Berliner Anwalt Lothar Fremy vertreten werden, die Herausgabe des Teppichs als sogenannte Wiedergutmachung fordern.

Auf die schriftliche Anfrage des Rechtsanwalts hat die Vertretung des Hotels noch nicht reagiert, denn man wolle erst noch selber Recherchen und Nachforschungen anstellen. In den nächsten Tagen wollen sich aber die Anwälte beider Parteien einmal treffen und darüber sprechen.