Gelenkschmerzen können mit einem Selbstmörder-Molekül gelindert werden

Anwendung des Selbstmörder-Moleküls bringt bei 75% der Gelenkrheumatismus-Patienten Linderung

Von Viola Reinhardt
10. Februar 2010

Die Erkrankung Gelenkrheumatismus geht mit schmerzhaften Gewebeschwellungen und einer Zerstörung der Knochen einher. US-Wissenschaftler konnten nun im Labor ein sogenanntes Selbstmörder-Molekül herstellen, das sich bei der Behandlung der rheumatischen Erkrankung als ein großes Potenzial erweisen könnte. In ihren Untersuchungen konnten die Forscher zunächst herausfinden, dass gesunde Immunzellen nach der Bekämpfung von Bakterien oder auch Viren auf eine natürliche Weise absterben.

Ausgleich des Mangels an der Atomverbindung

Bei einem Gelenkrheumatismus hingegen werden die Fresszellen des Immunsystems zu gemeinen Übeltätern, da sie weiterleben und sich in die Gelenke, Knochen und Knorpel einwuchern. In Versuchen mit Mäusen wurde zudem entdeckt, dass diese hyperaktiven Fresszellen über wenige Bim-Moleküle verfügen, die allerdings für das korrekte Arbeiten der Fresszellen eine ausschlaggebende Rolle spielen.

Das neu entwickelte Selbstmörder-Molekül gleicht diesen Mangel an der Atomverbindung aus und verhilft dazu, dass die Immunzelle von innen heraus zerstört wird. Ist die Aufgabe des Moleküls erledigt, setzt auch bei diesem die Selbstzerstörung automatisch ein.

Bei den mit dieser Therapie behandelten Tieren konnte in 75% der Fälle der Gelenkrheumatismus gestoppt und auch die Knochenzersetzung reduziert werden. Angesichts dessen, dass die derzeitigen Hormon- oder auch niedrig dosierten Chemotherapien bei dieser rheumatischen Erkrankung nicht immer wirksam sind und zeitgleich auch noch zum Teil erhebliche Nebenwirkungen mit sich bringen, könnte zukünftig die Therapie mit dem Selbstmörder-Molekül durchaus deutlich höhere Erfolge im Kampf gegen diese Krankheit ermöglichen.