Gen sagt voraus, wie schnell Leukämie voranschreitet

Von Cornelia Scherpe
15. Juni 2012

Die häufigste Form von Leukämie ist die CLL, die chronisch lymphatische Leukämie. Da meist erst Personen über 50 Jahren betroffen sind, wird die Form umgangssprachlich auch "Altersleukämie" genannt. Allein anhand der Diagnose lässt sich allerdings noch nicht feststellen, ob ein Patient einen schnellen oder langsamen Verlauf der Krebskrankheit zu erwarten hat.

CLL hat anders als andere Krebsarten hier keinen allgemein zu erwartenden Wert, sondern ist von Fall zu Fall extrem verschieden. Das ist auch für Ärzte sehr schwierig, da sie sonst ihre Therapien besser auf die Situation des Patienten einstellen könnten. In naher Zukunft geht dies vielleicht doch, denn Forscher haben ein Gen entdeckt, das eventuell voraussagt, wie schnell die Leukämie voranschreitet. US-Wissenschaftler glauben, dass das Gen "ZAP-70" dafür geeignet sein könnte. Es lässt sich im Labor leicht bestimmen und scheint ersten Tests zufolge etwas über das Voranschreiten der Leukämie zu sagen. Von 247 Freiwilligen wurden Proben entnommen und diese im Labor untersucht. Parallel dazu wurden alle Patienten bereits therapiert.

Es zeigte sich, dass jene schlechter auf ihre Krebsbehandlung ansprachen, deren Gen "ZAP-70" besonders aktiv war. In diesen ersten Tests war das Gen nicht nur recht sicher in der Prognose, sondern konnte diese auch schnell stellen. Das Verfahren ist einfach und kostengünstig. Es müssen also keine langen Laborauswertungen erfolgen, die unnötig viel Zeit in Anspruch nehmen.