Generation Bumerang: Wenn erwachsene Kinder wieder bei den Eltern einziehen

Von Nicole Freialdenhoven
27. August 2013

Immer mehr junge Erwachsene ziehen nach dem beendeten Studium oder nach einem längeren Auslandsaufenthalt wieder bei den Eltern ein. Meistens ist nicht die Bequemlichkeit im "Hotel Mama" ausschlaggebend, sondern das liebe Geld: Schlechtbezahlte Praktika oder Arbeitslosigkeit machen es unmöglich eine eigene Wohnung zu finanzieren. Oder der Nachwuchs steht nach einer Trennung vom Partner ohne eigenes Dach über dem Kopf da - und sieht das alte Kinderzimmer als beste Lösung an.

Sowohl für die erwachsenen Kinder als auch für die Eltern birgt das erneute Zusammenleben viel Zündstoff. Die jungen Erwachsenen rutschen wieder in die Rolle des Kindes zurück, das pünktlich zuhause sein soll und sich rechtfertigen muss, wenn es einmal später als geplant nach Hause kommt. Doch auch für die Eltern, die sich längst an einen neuen Rhythmus ohne Kind gewöhnt haben, ist es schwierig, nicht mehr alleine zuhause zu sein.

Wichtig sind daher offene Gespräche, in denen neue Regeln festgelegt werden, zum Beispiel zum Hausputz, Einkaufen oder Wäsche waschen. Angst davor, dass der Nachwuchs dauerhaft bleibt, müssen die Eltern nicht haben: So schön der Aufenthalt im Hotel Mama mit warmen Mahlzeiten und frisch gewaschener Wäsche auch ist, die meisten wollen doch so bald wie möglich wieder unabhängig leben.