Generika sind billig - Aber ihre Wirksamkeit kann schwanken

Von Dörte Rösler
18. Juni 2013

Wenn Patente für Arzneimittel auslaufen, freuen sich die Verbraucher. Andere Hersteller bringen das Medikament dann für deutlich weniger Geld auf den Markt. Fast zwei Drittel der verkauften Präparate sind mittlerweile Generika. Trotz der gleichen Inhaltsstoffe können die Mittel allerdings unterschiedlich wirksam sein.

Ursache ist eine Regelung im Arzneimittelgesetz. Generika dürfen demnach geringfügig vom Original abweichen. Selbst wenn das neue Medikament 20 Prozent weniger wirksam ist, wird es zugelassen. Und auch eine stärkere Wirkung wird akzeptiert, solange sie nicht 25 Prozent überschreitet.

Der Patient weiß also nicht genau, wie effektiv die günstigere Arznei ist. Apotheker und Pharmakologen warnen deshalb vor dem unkritischen Gebrauch der Nachahmer-Präparate. Gerade bei gefährlichen Krankheiten wie Bluthochdruck, der Immunsuppression nach Transplantationen oder der Tumortherapie sollte die Wirksamkeit der Medikamente genau überwacht werden.

Wenn die Krankenkasse einen neuen Rabattvertrag mit einem Hersteller geschlossen hat, ist für Ärzte und Patienten besondere Aufmerksamkeit gefordert. In vielen Fällen bedeutet der Wechsel des Medikamentes eine veränderte Wirksamkeit. Entweder man bleibt beim alten Mittel oder man beobachtet, wie effektiv die Dosierung wirklich ist.