Genmutation ermöglicht ein Leben ohne jeden Schmerz - was gut klingt, ist aber ein echter Fluch

Von Cornelia Scherpe
22. März 2012

Es kommt nicht oft vor, doch manchmal wird ein Kind mit einer ganz speziellen Genmutation geboren, welche dem Kind ein Leben ohne jeglichen Schmerz ermöglicht. Im ersten Moment klingt das nach einer guten Sache, doch in Wahrheit handelt es sich dabei um ein großes Defizit. Auch wenn Schmerz sehr unangenehm ist, braucht der Mensch ihn.

Er ist ein Schutzmechanismus des Körpers, lässt und vor Gefahrenquellen fliehen und zeigt uns Krankheiten an. Ohne Schmerz fehlt den Betroffenen also eine wichtige Wahrnehmung. Daher ist es auch kein Wunder, dass die Menschen ohne Schmerzempfinden eine deutlich kleinere Lebenserwartung haben. Sie können sich im Grunde nie sicher sein, ob sie gesund sind, da der Körper ihnen nichts signalisieren kann.Was genau bewirkt denn der Gendefekt?

Die Betroffenen besitzen aufgrund des Defekts keinen Ionenkanal für die Schmerzübermittlung. Normalerweise werden schädliche Signale vom entsprechenden Körperteil registriert und die nötigen Informationen durch das Rückenmark aufwärts geschickt, bis die Daten beim Gehirn ankommen.

Je nach Heftigkeit des negativen Reizes reagiert das Gehirn entsprechend und schickt das Warnsignal "Schmerz" los. Bei Menschen ohne Schmerzempfinden ist dieser lange Übertragungsweg entlang der Nervenbahnen aber nicht möglich, da Ionenkanäle dafür fehlen.