Geschenkefrust: Wohin mit den unliebsamen Präsenten?

Von Katharina Cichosch
28. Dezember 2012

Geschenke von einem lieben Menschen sind immer ein Anlass zur Freude. Eigentlich. Aber mal ganz unter uns: Vielleicht gibt es ja auch bei Ihnen das ein oder andere Präsent, das Ihren Geschmack leider nicht so wirklich getroffen hat? Der Bademantel mit den rosa Rüschen zum Beispiel, das viel zu herbe Parfum oder der Kerzenhalter, der irgendwie gar nicht zur übrigen Wohnungseinrichtung passen will?

Derlei "Fehlschenkungen" können vorkommen und müssen kein Drama sein. Schließlich schätzt unser Gegenüber unsere Wünsche und Geschmäcker nicht automatisch passend ein - mit mangelnder Sympathie hat dies nicht unbedingt zu tun. Und bei entfernteren Verwandten oder zum Beispiel Arbeitskollegen ist die Wahrscheinlichkeit, ein Geschenk zu erhalten, das uns nicht besonders zusagt, sogar nochmals um einiges größer.

Wer sich klar macht, dass man nicht jedes Geschenk automatisch mögen muss (ohne deshalb ein schlechtes Gewissen zu haben!), der ist schon einmal einen entscheidenden Schritt weiter. Denn: Was wir selbst nicht gebrauchen können, das wünschen sich vielleicht andere Menschen umso sehnlicher!

Deshalb tut man gut daran, unliebsame Geschenke nicht sinnlos lang aufzubewahren, sondern zum Beispiel schon für den nächsten Flohmarkt bereitzuhalten - oder gleich im Online-Auktionshaus zu verkaufen. Hier sollte man allerdings vorher prüfen, ob sich das Einstellen wirklich lohnt: Wer nicht unter Wert verscherbeln möchte, der kann zum Beispiel eine Festpreisaktion wählen.

Noch direkter und deshalb längst nicht jedermanns Sache: Selbstverständlich können Sie den "Schenker" auch freundlich um den Kassenbon für das Geschenk bitten. Allerdings sollten Sie sich im Klaren darüber sein, dass dies Ihr Gegenüber durchaus verletzen kann - auch, wenn er oder sie sich dies nicht anmerken lässt. Deshalb bitte nur in einer wirklich stabilen Beziehung nachhaken - bei den eigenen Eltern bzw. Kindern beispielsweise kann dies je nach Beziehung durchaus Okay sein.

Galanter ist es aber in jedem Fall, das Geschenk zunächst dankbar anzunehmen und sich später Gedanken zu machen, wie und an wen man es gegebenenfalls weiterverschenken oder - verkaufen kann.

Übrigens: Wohltätigkeitsvereine freuen sich (fast) immer auch über entsprechende Sachspenden!