Gesundheitschecks zur Vorsorge wirken sich nicht positiv auf die Sterberate aus

Von Nicole Freialdenhoven
19. Oktober 2012

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt gehören zum Pflichtprogramm der Deutschen: Die Krankenkassen zahlen jedem Bundesbürger ab 35 Jahren alle zwei Jahre eine intensive Gesundheitskontrolle, durch die möglichst früh Krankheiten wie Diabetes, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen festgestellt werden können, wenn die Heilungschancen am größten sind.

Einer Studie des Nordic Cochrance Center in Dänemark zufolge könnten diese Gesundheitschecks jedoch vergebene Liebesmüh sein: Die dänischen Forscher studierten dazu die Daten von insgesamt 182.880 Teilnehmern, die zwischen 1963 und 1999 an unterschiedlichen Studien teilgenommen hatten. Sie kamen dabei zu der ernüchternden Erkenntnis, dass die steigende Zahl der Vorsorgechecks weder die Zahl der Erkrankungen noch die Sterberate gesenkt hatten.

Gestiegen war lediglich die Zahl der Neu-Diagnosen, durch die vor allem hohe Cholesterinwerte und Bluthochdruck besser identifiziert werden konnten. Andererseits gingen Menschen so oder so zum Arzt, wenn es ihnen schlecht ginge.

Gesunde Menschen "aus Prinzip" zur Vorsorgeuntersuchung zu schicken, sei dagegen wenig sinnvoll, so die Forscher.