Gesundheitsstudie zeigt: ein frühzeitiges Vorsorgen fürs Alter rechnet sich

Deutschland vor einer Pflegekrise - Ältere verlassen sich auf Pflege durch Familie

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
26. Januar 2011

Die British United Provident Association (Bupa), ein Gesundheitsunternehmen, das weltweit tätig ist, hat eine Befragung an über 65 Jahre alten in Deutschland lebenden Personen vorgenommen. Man hat sich die gesundheitlichen Aspekte in diesem Alter einmal genauer angesehen und festgestellt: "80 ist die neue 65".

Man fühlt sich jünger, als man ist

80 Prozent der Befragten sagten aus, sie fühlen sich jünger als sie tatsächlich sind; knapp über die Hälfte betonte, sich gesund zu fühlen. Für 44 Prozent der deutschen Senioren beginnt das Rentenalter laut Studienergebnisse erst ab einem Alter von 80 Jahren. Und so wie sie das Altwerden vor sich herschieben, kümmert die meisten auch das Thema Altersvorsorge nicht wirklich. Denn 72 Prozent gehen davon aus, ihre Familie würde sich um die Pflege kümmern, wenn es soweit kommt - nur 19 Prozent der Ü-65-Jährigen hat finanziell vorgesorgt.

Immer weniger ätere Menschen werden von Familienmitgliedern gepflegt

Dabei zeigt ein aktueller Bericht der Bupa, dass die Zeiten, in denen sich jüngere Familienmitglieder um die älteren Generationen kümmern, immer mehr verblassen. Der Grund in dieser Wende liegt unter anderem darin, dass es mehr pflegebedürftige Menschen als jüngere Generationen gibt.

Der Direktor der Bupa sieht in dieser Entwicklung ein ernstes Problem: "Deutschland steht wie viele Länder in Europa vor einer Pflegekrise und die Menschen bereiten sich nicht auf ihr Alter vor". Zum Schluss fügt er noch hinzu: "Jeder ältere Mensch hat das Recht auf eine personalisierte, hochwertige Pflege.

Dies wird jedoch nur möglich sein, wenn die im Hier und Jetzt lebenden Menschen auch mit dem Planen für morgen beginnen".