Gewebeprobe nach der Chemotherapie bringt bei Brustkrebs zu oft falsche Ergebnisse

Von Cornelia Scherpe
14. Oktober 2013

Frauen mit Brustkrebs können je nach Art und Lage des Tumors verschiedene Therapien in Anspruch nehmen. Oft werden Methoden auch kombiniert, um die Versorgung zu verbessern. Nicht selten wird beispielsweise eine Chemotherapie durchgeführt und nach Abschluss dieser Chemo wird in einer Operation das restliche bösartige Gewebe entfernt. Es ist derzeit das Standardverfahren, dass dann operiert wird, wenn sich trotz Chemotherapie noch Krebszellen in den Lymphknoten befinden.

Ermittlung von Krebszellen in dne Lymphknoten

Um zu ermitteln, ob bei einer Frau der Krebs in den Lymphknoten sitzt oder nicht, greift man auf das Verfahren der sogenannten Sentinel-Biopsie zurück. Bei einer Biopsie wird etwas lebendes Gewebe entfernt und im Labor untersucht, wobei in diesem Fall explizit in den Lymphkoten nachgesehen wird. Stellt diese Biopsie keinen Krebs mehr fest, wird auf die OP verzichtet.

Zu hohe Fehlerquote

Nun hat eine aktuelle Studie aus den USA ermittelt, dass die sogenannte neoadjuvante Chemotherapie, die Krebszellen aus den Lymphknoten tilgen soll, in dieser Hinsicht ein Problem mit sich bringt. Wird danach die Biopsie der Lymphknoten gemacht, so ist das schlussendliche Ergebnis zu oft falsch. Die Studie hatte mit 633 Frauen gearbeitet, die an Brustkrebs litten und deren Krebs auch die Lymphkoten in Mitleidenschaft gezogen hatte. Sie erhielten daher die neoadjuvante Chemotherapie und wurden anschließend mittels Biopsie untersucht. Bei 39 Frauen zeigte die Untersuchung fälschlicherweise an, dass ihre Lymphknoten nun tumorfrei waren und sie folglich nicht zur OP müssen.

Dieser Irrtum kann natürlich schwere Konsequenzen für die Gesundheit der Frauen mit sich bringen. Die Fehlerquote lag damit bei 12,6 Prozent. Das offizielle Ziel des Diagnoseverfahrens sollte aber eigentlich die zehn Prozent nicht überschreiten.