Gewebetransplantationen mittels der Fruchtblase Neugeborener?

Von Viola Reinhardt
22. August 2009

An der Ruhr-Universität Bochum wird derzeit eine Studie durchgeführt, die sich mit der Thematik Gewebetransplantationen mit der Hilfe der Fruchtblase von neugeborenen Kindern beschäftigt.

Fokussiert werden im Rahmen der Studie die Möglichkeiten anhand der übrige gebliebenen Fruchtblase nach der Geburt, Gewebe herstellen zu können mit dem in der Folge eine Spaltmissbildung operativ korrigieren zu können. Hierzu zählen unter anderem die Lippen-Kiefer-Gaumenspalte oder auch Defekte der Bauchdecke.

Die Vorteile dieser Transplantationsart liegen hierbei klar auf der Hand. Neben der natürlichen Beschaffenheit der Fruchtblase, die eine Abstoßung deutlich reduzieren würde, könnte auch in großen Mengen Gewebe hergestellt werden, was hinsichtlich der Missbildungen durchaus erforderlich ist.

Fremdspenden werden vielfach abgestoßen, künstliches Material erweist sich als teuer und die Entnahme einer Eigenspende bei dem Neugeborenen erweist sich als zu gering. Stellen sich die Versuche als viel versprechend dar, wäre somit eine neue Behandlungsform durchaus in naher Zukunft möglich.