GI-Diäten vermutlich sinnlos: Bedeutung des glykämischen Indexes wird überschätzt

Forscher decken keinen besonderen Nutzen der GI-Diät für Menschen mit Übergewicht auf

Von Nicole Freialdenhoven
14. Januar 2015

Unter den zahllosen Diäten zur Gewichtsreduzierung gelten sogenannte GI-Diäten als Dauerbrenner: Dabei wird besonders auf einen niedrigen glykämischen Index geachtet, der den Anstieg des Blutzuckerspiegels innerhalb von zwei Stunden nach dem Verzehr beschreibt.

So haben beispielsweise

beide den gleichen Gehalt an Kohlenhydraten, doch die Banane hat einen höheren glykämischen Index, weil sie den Blutzuckerspiegel stärker ansteigen lässt.

Kaum Vorteile sichtbar

Forscher der Harvard School of Public Health haben die GI-Diät nun in einer Studie auf den Prüfstand gestellt und kamen zu dem Ergebnis, dass die Beachtung des glykämischen Indexes kaum Vorteile bringt.

An der Studie nahmen 163 übergewichtige Erwachsene teil, die weder an Diabetes noch an koronarer Herzkrankheit litten und randomisiert einer von vier Diäten folgten, die als besonders gut für die Herzgesundheit gelten.

Einfluss auf den Triglyzerinspiegel

Dabei stellten sie fest, dass die GI-Diät weder die Cholesterinwerte positiv beeinflusste, noch den systolischen Blutdruck. Auch die Insulinsensivität konnte nicht verbessert werden. Lediglich beim Triglyzerinspiegel wurde ein leichter Rückgang verzeichnet.

Für ansonsten gesunde Menschen mit Übergewicht biete die GI-Diät daher keinen besonderen Nutzen, so die Forscher. Frühere Studien hatten gezeigt, dass Diabetes II-Patienten von einer Ernährung mit niedrigen GI profitieren.