Giftstoffe in Flugkabinen - wie gefährdet sind wir wirklich?

Keine klare Aussage über die Gefährdung der Atemwege durch Luft in Flugkabinen

Von Cornelia Scherpe
23. August 2010

Durch die Pilotengewerkschaft "Vereinigung Cockpit" (VC) wurde nun ein brisantes Thema laut: Reisende und Besatzung atmen während eines Fluges Luft, die aus Kompressoren kommt. Die Kompressoren befinden sich in den Triebwerken und befördern neben normaler Atemluft auch Giftstoffe ins innere der Maschinen.

Die Pilotengewerkschaft möchte dies durch eine unabhängige Studie belegen lassen, doch die Flugbranche will von der Notwendigkeit einer solchen Studie nichts wissen.

Tatsächliches Gefahrenrisiko durch Giftstoffe unklar

Während der Reisehochsaison soll Unruhe bei den Touristen vermieden werden. Wie real ist die Gefahr wirklich? Es gibt in der Tat Indizien, dass Giftstoffe in die Atemluft kommen. Es gab in der Vergangenheit immer wieder Verfahren, in denen Menschen sich wegen Schädigungen durch unreine Luft vor Gericht begaben. In Australien zahlte eine Airline einen Millionenbetrag an erkrankte Flugbegleiter. Sie räumte also offensichtlich einen Fehler ein.

Wie gefährlich die Substanzen sind, ist aber unklar. Manche glauben, dass schon einmaliges Fliegen Schäden in Lunge und Nervensystem verursachen kann. Die Airlines bringen dagegen an, dass auch Bordmitglieder nach dutzenden von Arbeitsjahren noch fit sind. Aufschluss kann im Grunde nur eine wissenschaftliche Studie bringen.