Greenpeace-Studie: Outdoor-Jacken stecken voller Chemie

Von Dörte Rösler
19. Dezember 2013

Raus in die Natur - für Aktivitäten im Freien kaufen die Deutschen gern hochwertige Funktionskleidung. Wie eine Greenpeace-Studie zeigt, stecken aber auch in den Outdoor-Jacken namhafter Hersteller gesundheitsschädliche Chemikalien.

Sportjacken in der Bewertung

Insgesamt haben die Tester 15 Jacken und zwei Handschuhpaare unter die Lupe genommen. Fazit: alle enthalten per- und polyfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFC), die im Ruf stehen, das Immunsystem zu schädigen. Auch die Fruchtbarkeit kann beeinträchtigt werden. Einige Studien sehen zudem einen Zusammenhang zwischen PFC und Schilddrüsenerkrankungen. Gesetzlich vorgeschriebene Grenzwerte gibt es für die Substanzen jedoch nicht.

Ausnahme: in den Handschuhen der Marke Mammut entdeckte das Greenpeace-Labor Rückstände von Perfluorsulfonsäure, die gesetzlich auf einen Mikrogramm pro Quadratmeter Stoff beschränkt ist. In der Probe war dieser Wert neunmal so hoch. Insgesamt dienen Fluorbeschichtungen dazu, Feuchtigkeit und Schmutz von den Fasern abperlen zu lassen.

Umstellung auf PFC-freie Textilien

Eine unmittelbare Gesundheitsgefahr sehen Experten in den Outdoor-Jacken nicht. Da PFC bei der Produktion, beim Tragen und beim Entsorgen der Kleidung in die Umwelt freigesetzt wird, sammelt sich der Schadstoff jedoch an. Einige Hersteller suchen deshalb nach Alternativen. Jack Wolfskin will etwa ab 2014 schrittweise auf PFC-freie Textilien umstellen. Imprägnierende Beschichtungen lassen sich nach Meinung von Greenpeace auch aus Wachs, Polyester oder Polyurethan fertigen.