Griechen stecken sich bewusst mit HIV an

Von Ingo Krüger
29. November 2011

Die Finanzkrise nimmt in Griechenland immer absurdere Ausmaße an. So sollen sich in dem südeuropäischen Land Menschen absichtlich mit HIV infizieren, um mehr Geld vom Staat zu bekommen. Während HIV-Positive eine lebenslange Rente von rund 700 Euro monatlich beziehen, erhalten Arbeitslose höchstens ein Jahr lang 461 Euro im Monat. Danach gehen sie leer aus.

So stieg die Zahl der Neuinfektionen von 14 im vergangenen Jahr auf bisher 190 im Jahr 2011. Es erschüttere ihn, dass sich einige Menschen aus finanziellen Gründen absichtlich anstecken würden, teilt der Vorsitzende der griechischen Forschungsgruppe zur AIDS-Bekämpfung sichtlich betroffen mit. Vor allem Drogensüchtige und transsexuelle Prostituierte würden sich bewusst infizieren.

Griechische Medien kritisieren, dass es in ihrem Land nie ein funktionierendes soziales Netz gegeben habe. Es sei daher kein Wunder, dass sich Menschen aus Verzweiflung mit einer tödlichen Krankheit anstecken würden.