Große Ausstellung in Nürnberg unter dem Motto "Mythos Burg"

Faszination Burgleben - 650 Exponate der Ausstellung in Nürnberg lockten bereits 35.000 Besucher an

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
8. Oktober 2010

Das Leben in einer mittelalterlichen Burg fasziniert auch heute noch viele Menschen. In Nürnberg findet im Germanischen Museum zu dem Thema "Mythos Burg" eine große Ausstellung statt, wo den Besucher 650 Exponate erwarten. Mittlerweile haben auch schon 35.000 Besucher diese Ausstellung, die vor etwa zweieinhalb Monaten eröffnet wurde, besucht.

Zahlreiche Irrtümer rund um das Burgleben

Die meisten Menschen haben von dem Leben auf einer Burg eine falsche Vorstellung, denn durch etliche Literatur oder aus Filme wurde ein Bild gezeichnet, das fernab der eigentlichen Wirklichkeit ist.

So fanden die Ritterturniere nicht in einer Burg statt, dort war es viel zu klein, sondern meistens in einer nahe gelegenen Stadt. Auch wurden selten Burgen belagert, so dass meistens das Leben hinter den Mauern friedlich aber karg verlief, denn rauschende Feste waren seinerzeit die absolute Ausnahme.

In den Burgen des Mittelalters war es zudem alles andere als angenehm, denn dort war es kalt und auch Ungeziefer waren Mitbewohner.

Erst später wandelte sich auch das Leben dort, so wurden in der Renaissance und später im Barock die Burgen zwar weiter auch militärisch genutzt, aber man musste die Anlagen wegen der Feuerwaffen verstärken.

Die Obrigkeiten legten oft ihren Amtssitz in eine Burg oder man machte daraus Gefängnisse. Manche haben sich damals auch eine Burg als Statussymbol zugelegt, wie zum Beispiel der Maler Peter Paul Rubens im 17. Jahrhundert. Später zog es viele Romantiker in die Burgen und der Bayern-König Ludwig II. setzte sich mit seinem Schloss Neuschwanstein, Baubeginn ab 1869, selbst ein Denkmal, was er aber nur einige Monate bewohnen konnte, denn er starb im Jahr 1886.