Grünes Meer statt Gelbes Meer: Algenpest vor der ostchinesischen Küste

Von Nicole Freialdenhoven
10. Juli 2013

Wenn die Besucher der Strände von Qingdao derzeit auf das Meer hinausblicken, sehen sie grün statt blau: Über viele Kilometer hat sich vor der ostchinesischen Küste ein riesiger Algenteppich ausgebreitet. Für die Bewohner und Gäste der Provinzen Jiangsu und Shandong ist der Anblick jedoch nichts Außergewöhnliches, denn die Algenteppiche treten mittlerweile jeden Sommer auf. Im Jahr 2008 bedrohten sie sogar die Segelwettbewerbe der olympischen Sommerspiele in Beijing.

Die Algen entstehen aufgrund der hohen Konzentration von Düngemitteln wie Nitrat und Phosphat im Wasser. Die werden überall in der Landwirtschaft benutzt und gelangen dann über die Flüsse ins Meer. Durch das warme Sommerwetter wird das Wachstum stark gefördert. So groß wie in diesem Jahr war der Algenteppich jedoch noch nie: Insgesamt 28.900 Quadratkilometer sind derzeit grün bedeckt, melden chinesische Medien.

Die Algen sind für Menschen nicht gefährlich und werden von vielen Besuchern sogar als Spielplatz oder als weicher Ort zum Dösen genutzt. Leiden muss - wie immer - die Natur: Da durch den dichten Algenteppich kein Sonnenlicht mehr ins Wasser gelangt, kommt es zu einem gravierenden Sauerstoffmangel, der die Fische und andere Meeresbewohner bedroht.