Handwerksverband bemüht sich um Studienabbrecher

Von Alexander Kirschbaum
3. Januar 2013

Die Abbrecherquote an deutschen Universitäten ist hoch, fast ein Drittel der Studenten beenden ihr Studium ohne einen Abschluss. Gleichzeitig sucht das deutsche Handwerk verstärkt nach Nachwuchs. Die Handwerkskammern bemühen sich daher immer mehr, Verstärkung aus den Reihen der ehemaligen Studenten zu bekommen, wie der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZdH), Otto Kentzler, kürzlich mitteilte.

Kentzler forderte eine Abkehr von der zunehmenden Akademisierung der deutschen Gesellschaft. An den Universitäten würden eine große Zahl von Studenten an den Anforderungen, besonders in den Naturwissenschaften, scheitern, während das Handwerk Schulabgängern eine gute Perspekive böte.

Zudem kritisierte Kentzler die mangelnde Leistungsfähigkeit des deutschen Bildungssystems. Vielen Schulabgängern fehle es an grundlegendem Wissen, dieses müssten die Ausbildungsbetriebe den Lehrlingen dann aufwendig beibringen. In Deutschland spielt das Handwerk mit 5,15 Millionen Beschäftigten eine wichtige Rolle in Wirtschaft und Gesellschaft.