Heime als würdige Unterkunft für Behinderte in Pakistan sind selten

Von Katja Grüner
6. August 2013

In Pakistan gilt die Behinderung eines Menschen als Schande. Oft müssen die Betroffenen unter unwürdigen Bedingungen leben, werden misshandelt und aus der Gesellschaft verstoßen. Behinderung wird als eine Strafe Gottes angesehen und behinderte Kinder werden oft vor den Mitmenschen versteckt und ans Bett gefesselt.

Schätzungsweise gibt es in Pakistan zehn bis 15 Prozent behinderte Menschen, offiziell sind diese Zahlen jedoch nicht. Eine Ausnahme stellt das "Haus der Wunder" in Lahore dar. Dort kümmert man sich um 90 geistig behinderte Männer und Frauen, alle im Alter zwischen 15 und 65 Jahre.

Auch der pakistanische Staat behandelt seine behinderten Mitbürger nicht gerade menschenwürdig. Sie müssen oft in Psychatrien oder Krankenhäusern leben und werden in unterirdische Kellerräume gesperrt und dort angekettet.

Im "Haus der Wunder" verhält sich dies ganz anders. Jeder, der neu ankommt, wird zuerst einmal gebadet und erhält saubere Kleidung. Die behinderten Menschen werden dreimal am Tag mit Essen versorgt, keiner wird festgebunden. Auch auf Hygiene wird in diesem Haus sehr geachtet.