Herpes wird von vielen unterschätzt

Herpes kann durchaus lebensbedrohlich werden

Von Cornelia Scherpe
4. September 2012

Wer das Wort Herpes hört, der denkt als erstes an die fiesen kleinen Bläschen die direkt am Mund entstehen können und nicht nur schmerzen, sondern auch sehr unschön aussehen. Vielen ist Herpes in erster Linie peinlich. Im Grunde ist das überflüssig, denn fast jeder Mensch hat Herpes.

Die Krankheit wird in erster Linie beim Küssen übertragen, das wussten schon die alten Römer. Dafür braucht es auch kein Liebespaar, denn auch das Bussi der Eltern oder der Freunde kann als Übertragungsweg ausreichen.

Ärzte beruhigen ihre Patienten, dass der gängige Herpes an den Lippen relativ harmlos ist. Tatsächlich schlummert der Erreger die meiste Zeit unseres Lebens und bricht nur dann aus, wenn Stress oder eine Erkältung das Immunsystem angekratzt haben.

Worin die eigentliche Gefahr liegt:

Genau hier liegt aber auch die unterschätzte Gefahr von Herpes.

  • Das Virus kann durchaus gefährlich werden, wenn ein Mensch chronisch krank ist.
  • Auch Senioren und Schwangere haben als Träger des Virus eine hohe Gefahr, ernsthafte Infektionen zu entwickeln, denn das Immunsystem ist durch Herpes einfach zu sehr belastet.

Es handelt sich bei Lippenherpes auch nur um eine Form der Erkrankung: um den Herpes-Simplex-Virus vom Typ 1. Der Typ 2 ist ganz ähnlich vom Aufbau her, siedelt sich aber in der Regel im Genitalbereich ein. Beide Typen sind aber im Prinzip in der Lage, jede Zelle im Körper anzugreifen, daher können die Infektionen auch anderswo im Körper auftreten.

Gefährlich wird es, wenn die Lunge oder auch das Gehirn befallen werden. Dann kann durchaus das Leben in Gefahr sein.