Herzleiden und COPD - Patienten sollten ihre Betablocker in jedem Fall nehmen

Von Cornelia Scherpe
13. Mai 2013

Viele Menschen mit einem Herzproblem nehmen dagegen Beta-Blocker ein. Allerdings werden viele zögerlich, wenn sie außerdem an COPD leiden; der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit. Bisher war nicht klar, ob die Blocker einen Einfluss auf die Lunge haben.

Dem scheint jedoch nicht so zu sein, wie eine aktuelle Studie aus den USA zeigt. In ihr wurde die COPD in Zusammenhang mit den Beta-Blockern gebracht. Für die Jahre 2006 und 2007 sammelten die Forscher rund 35.000 Daten. Alle Probanden litten an einer COPD und hatten darüber hinaus entweder eine Herzschwäche, Bluthochdruck oder eine ischämische Herzkrankheit. Nur 29 Prozent aller Betroffenen nahmen ihre Betablocker, der Rest verzichtete darauf.

Dies ist jedoch die falsche Herangehensweise. Die genaue Überwachung der Patienten zeigte, dass die Blocker nicht den geringsten Einfluss auf die Funktion der Lunge hatte. Es erhöhte sich weder die Rate der Sterblichkeit, noch kam es bei jenen, die trotz COPD zu den Betablockern griffen zu mehr Einweisungen in die Klinik. Auch nach vier Jahren zeigten Tests der Lungenfunktion keine Verschlechterung in dieser Hinsicht. Die Medikamente hatten hierauf also auch bei längerer Einnahme überhaupt keinen Einfluss.

Auf lange Sicht gesehen ging es jenen, die nicht auf ihre Blocker verzichteten, sogar besser als jenen Herzkranken, die lieber aufgrund der COPD die Einnahme wegliesen. Nach den vier Jahren war die Sterberater jener mit Beta-Blockern um ganze 22 Prozent niedriger. Es zeigte sich jedoch auch, dass auf jeden Fall die eigentliche COPD-Therapie nicht vernachlässigt werden durfte. Je besser diese auf den Patienten abgestimmt war, desto günstiger war auch der Nutzen der Beta-Blocker.