Heuschnupfen noch früher erkennen - Betroffene haben lange vor den Beschwerden Antikörper

Von Cornelia Scherpe
1. März 2013

Jeder, der eine Allergie hat, der weiß, dass diese den Alltag stark belasten kann. Ständig ist die Nase zu, die Augen jucken und auch Niesen und Naseputzen ändern daran nichts. Viele Menschen nehmen Medikamente, um akute Schübe in den Griff zu bekommen. Wer langfristig etwas gegen die Allergie tun möchte, der muss zur Desensibilisierung.

Einfacher könnte man es den Patienten machen, wenn die Problematik früher erkannt wird und eine Therapie sofort beginnt. Bisher war das aber nicht möglich. Doch neueste Erkenntnisse könnten die künftigen Therapien entscheidend verändern. Forscher fanden heraus, dass bei Kindern bereits Jahre vor den eigentlichen Symptomen in ihrem Inneren bereits alles auf Allergie eingestellt ist.

Sie besitzen die verantwortlichen Antikörper viele Jahre bevor Augentränen und Niesen auftreten. Durch Blutuntersuchungen wäre es folglich möglich, die Allergie zu entdecken und die Kinder zu behandeln, bevor sie auch nur die ersten Beschwerden zeigen.

Die Erkenntnis geht auf eine Studie zurück, in der über 13 Jahre hinweg das Blut von 820 Kindern analysiert wurde. Alle waren zu Beginn der Beobachtung völlig frei von allen Symptomen. Dennoch fand man im Blut einiger Kinder die Eiweiße, die man sonst nur bei Patienten mit Heuschnupfen vorfindet. Tatsächlich stellten sich diese Proteine als Vorboten der Allergie heraus.

In den kommenden Jahren zeigten diese Kinder die typischen Probleme und wurden zu Allergie-Patienten. Die Erkenntnis überraschte sogar die Forscher. Bislang beginnt eine Therapie immer erst, wenn die Allergie diagnostiziert wurde. Selbst dann warten viele Patienten und Ärzte in der Regel bis zu fünf Jahren mit aktiven Gegenmaßnahmen.