Hilfe bei Hämophilie - Antikörper sollen Bluterkranken helfen

Von Cornelia Scherpe
4. Oktober 2012

Die Hämophilie ist eine gefährliche Krankheit, bei der den Betroffenen von Geburt an ein gesundes Maß an Gerinnungsfaktoren fehlt. Das führt dazu, dass schon kleine Wunden sehr gefährlich werden können, da das Blut nur extrem langsam gerinnt und somit viel verloren geht.

Bisher ist die Krankheit nicht heilbar. Ärzte können die nötigen Gerinnungsfaktoren zwar künstlich herstellen, doch diese müssen den Patienten dann regelmäßig injiziert werden. Das ist nicht nur zeitaufwendig und teuer, sondern für die Patienten auch schmerzhaft. Außerdem entwickeln circa 30 Prozent der so Therapierten mit der Zeit Abwehrreaktionen. Ihr Immunsystem toleriert dann die künstlichen Gerinnungsfaktoren nicht mehr und die Behandlung muss beendet werden.

Doch nun haben Forscher aus Japan eine neue Therapieform erfunden und sind einer Heilung der Hämophilie eventuell sehr nahe. Sie haben mit Affen experimentiert, die man so beeinflusste, dass sie von der häufigen Form Hämophilie des Typ A betroffen waren. Wie auch bei erkrankten Menschen, so fehlte ihnen nun der Gerinnungsfaktor VIII. Die Forscher gaben den Makaden nun stattdessen einen Antikörper, den sie künstlich im Labor hergestellt hatten. Im Experiment übernahm dieser sofort die Arbeit des fehlenden Faktors und sorgte für eine schnellere Gerinnung des Blutes. Tatsächlich hörten Wunden in einem normalen Zeitfenster auf zu bluten, sodass die Hämophilie quasi geheilt war.

Der Vorteil der künstlichen Antikörpers gegenüber der bisher vergebenen künstlichen Gerinnungsfaktoren ist, dass die Antikörper sehr viel länger im Körper bleiben. Während Patienten gegenwärtig bereits nach zwölf Stunden die Halbwertszeit der künstlichen Faktoren erreicht haben, geschah das im Experiment mit dem neuen Antikörper erst nach zwei Wochen.

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