Hirnforscher finden heraus: Musik, die ein Mensch spielt, weckt mehr Emotionen als Computermusik
Von Menschen gespielte Musik lässt unsere für Emotionen verantwortliche Hirnregion aktiver werden
Ein US-amerikanisches Forscherteam von der Florida Atlantic University hat herausgefunden, dass Musik, die von einem Menschen gespielt wird, mehr Emotionen weckt als Computermusik. Die Versuchsleiterin Heather Chapin erklärte im Fachjournal "PLoS one" den Aufbau der Studie.
Ein Musiktitel in zwei verschiedenen Versionen
Zuerst ließ man einen Pianisten eine Etüde von Fréderic Chopin spielen und nahm das Stück auf. Dann rekonstruierte man das gespielte Werk mit einem Computer. Man hatte also zwei Aufnahmen vom selben Musiktitel.
Der Unterschied bestand nur darin, dass der Pianist bei Lautstärke und Tempo immer ein wenig variierte, während der Computer immer das selbe Tempo und die gleiche Lautstärke hielt. Der Pianist gab dem Stück also eine persönliche und menschliche Note.
Erstaunlich war nun das Ergebnis, als man beide Stücke 125 Studenten im Alter von 18 bis 29 Jahren vorspielte und sie nach ihren Emotionen befragte. Alle Probanden empfanden bei der Pianistenaufnahme mehr Gefühle als bei der Computerausgabe. Dann spielte man beide Stücke den Probanden noch einmal vor und scannte währenddessen ihre Gehirnaktivität.
Starke Unterschiede in für Emotionen zuständiger Hirnregion
Es zeigte sich, dass der Pianist mit seinem Spiel die Gehirnregionen, die für Emotionen zuständig sind, bei jedem einzelnen Zuhörer stärker aktivierte als der Computer. Von den 125 Versuchspersonen waren einige selbst Musiker. Bei denen löste der Pianist noch stärkere Hirnaktivität aus als der Rechner.
Vor allen die Spiegelneuronen waren bei den Musikern aktiv. Diese sind für das Verständis und die Imitation von Handlungen wichtig. Heather Chapin zog daraus den Schluss, dass Zuhörer mit Musikpraxis, besonders gut die Gefühle des Pianisten nachvollziehen können, die dieser während des Klavierspiels empfindet.
