Hirnschäden nach einem Schlaganfall verringern - neues Medikament soll das ermöglichen

Von Cornelia Scherpe
18. Oktober 2012

Nach einem Schlaganfall ist für den Betroffenen und das nähere Umfeld das Leben oft nicht mehr so wie zuvor. Je nachdem wie schlimm die Unterversorgung mit Sauerstoff im Gehirn wirklich war, können die Schäden aber unterschiedlich stark ausfallen. Forscher versuchen seit vielen Jahren mit Mitteln zu arbeiten, damit den Patienten möglichst viel Lebensqualität erhalten bleibt. Nun ruht die aktuelle Hoffnung auf dem Medikament "NA-1", einem Neuroprotektivum.

Wie der Name bereits sagt, soll es eine protektive (also schützende) Wirkung auf die Nervenzellen haben. In einer ersten Studie konnte der Nutzen bereits bei Patienten gezeigt werden. Das Mittel enthält ein Peptid, das im Gehirn dazu führt, dass eine bestimmte Kette aus Befehlen unterbrochen wird. Diese Kette sorgt sonst dafür, dass die Zellen in den Zelltod gehen. Bei 185 Probanden in den USA wurde das Mittel verabreicht, nachdem im Kernspintomographen Hirnläsionen sichtbar geworden waren. Die Vergabe bewirkte, dass weitere Schäden aufgrund der Unterversorgung nun weniger stark ausfielen. Die Zahl der weiteren Hirnläsionen sank im Schnitt von 7,3 auf nur noch 4,1. Gemessen wurde über einen Zeitraum von drei Stunden.

Einen Wermutstropfen gibt es aber bereits jetzt schon: Die Schäden werden nur begrenzt, wenn sofort bei den ersten Symptomen gehandelt werden kann. Bei akuten Schlaganfällen dürfte es in der Praxis bereits zu spät sein, wenn der Patienten das Mittel bekommt.