Hirntumore versorgen sich mit eigenen Blutgefäßen - Medikamente sind machtlos

Von Cornelia Scherpe
25. November 2010

Hirntumoren sind gerissener als ihre Kollegen in anderen Organen. Sie sind in der Lage, eigene Blutgefäße auszubilden und damit zum Selbstversorger zu werden. Diese Erkenntnis erlangten Forscher aus den USA, als sie die spezielle Tumorart genauer untersuchten.

In ihren Studien fielen ihnen Blutgefäße auf, die direkt aus dem Krebs wuchsen. Die Wissenschaftler infizierten Mäuse mit menschlichen Tumorzellen. Nach einiger Zeit untersuchten sie die Tiere und konnten feststellen, dass sich im Kopf der Nager neue Blutgefäße gebildet hatten, die eindeutig aus menschlichem Gewebe gewachsen waren. Der Tumor hatte sich unabhängig vom Blutsystem der Tiere eigene Gefäße gebaut.

Die bösartigen Zellen können sich so äußerst effektiv gegen verschiedene Formen vom Medikamenten wehren. Einige Wirkstoffe zielen nämlich darauf ab, dass die Krebszellen von den umliegenden Gefäßen isoliert werden, kein Blut mehr bekommen und so absterben. Doch durch die Selbstversorgung zeigen sich Hirntumoren unbeeindruckt von dieser Maßnahme. Diese neue Entdeckung könnte die Krebstherapie entscheidend verbessern.