Historische Niederlage für Roger Federer in Wimbledon

Wimbledon - Federer verliert nach 2-0 Führung gegen den Franzosen Tsonga

Von Ingo Krüger
1. Juli 2011

Aus für Roger Federer in Wimbledon. Der sechsmalige Titelträger scheiterte an dem Franzosen Jo-Wilfried Tsonga mit 6:3, 7:6 (7:3), 4:6, 4:6, 4:6. Zum ersten Mal überhaupt gab der Schweizer eine 2:0-Satzführung bei einem Grand-Slam-Match ab. Tsonga trifft nun im Halbfinale auf den Serben Novak Djokovic. Den Finalgegner ermitteln die britische Titelhoffnung Andy Murray und Rafael Nadal aus Spanien.

Federe dominierte zunächst das Match, am Ende siegte aber Tsonga

Nach den ersten beiden Sätzen sah Federer schon wie der sichere Sieger aus. Der 29-Jährige dominierte das Match und schien auf dem besten Wege in das Endspiel zu sein. Nach der Partie gab der Schweizer zu, dass er gedacht habe, gut genug zu sein, um das Turnier in diesem Jahr zu gewinnen. Doch der 26-jährige Tsonga durchkreuzte die Pläne Federers und steigerte sich während der Begegnung zusehends.

Während der sechsmalige Wimbledon-Sieger das Match nur noch zu verwalten schien, schlug der Franzose immer besser auf. Es war auf Seiten Federers kein Aufbäumen zu spüren. Nach einer Spielzeit von etwas über drei Stunden sank Tsonga nach seinem Siegesball auf die Knie und freute sich über seinen Überraschungscoup. Anschließend feierte er seinen Triumph mit einem kurzen Tanz und erklärte, was dieser Sieg für ihn bedeutete. Er huldigte Federer, indem er ihn als den größten Champion seines Sports bezeichnete.Dieser zeigte sich trotz seines Ausscheidens zuversichtlich. Er glaube, so der mehrfache Weltsportler des Jahres, dass er definitiv noch Grand Slams gewinnen könne.

Djokovic, Murray und Nadal ebenfalls im Halbfinale

Im Halbfinale wartet auf Tsonga nun der serbische Weltranglistenzweite Novak Djokovic. Dieser hatte gegen den 18-jährigen Qualifikanten Bernard Tomic (Australien) mühsam mit 6:2, 3:6, 6:3, 7:5 gewonnen. Bei einem Sieg im Semifinale wäre Djokovic die neue Nummer eins der Weltrangliste.

Den zweiten Finalteilnehmer spielen der Schotte Andy Murray und der Führende der Weltrangliste Rafael Nadal aus. Murray, der die Chance besitzt, der erste britische Wimbeldonsieger seit 75 Jahren zu werden, deklassierte seinen Kontrahenten Feliciano Lopez aus Spanien mit 6:3, 6:4, 6:4. Titelverteidiger Nadal tat sich gegen den US-Amerikaner Mardy Fish schwerer als erwartet. Zwar gab er den dritten Satz mit 5:7 ab, siegte letztlich aber mit 6:3, 6:3, 5:7, 6:4.