HIV-Behandlung soll auch den Partner schützen

Von Cornelia Scherpe
21. Dezember 2012

Menschen, die das HI-Virus in sich tragen, leiden an einer bisher nicht heilbaren Infektion. Es gibt allerdings bereits Therapiekonzepte, die den Virus im Inneren so weit es geht in Schach halten.

Das verhindert nicht nur ein frühes Ausbrechen von AIDS und verlängert so die Lebenserwartung der Patienten, sondern schützt auch deren gesunde Partner. Wer an HIV leidet, sollte daher nicht zuletzt für Freund oder Freundin eine Therapie durchziehen.

Eine Studie aus China hat diesen präventiven Aspekt einmal genauer unter die Lupe genommen. Dafür arbeitete man mit 40.000 heterosexuellen Paaren, bei denen einer mit HIV infiziert war, der andere jedoch nicht. 25.200 der Erkrankten wurden mit einer antiviralen Therapie versorgt und die Gesundheit beider Partner immer wieder kontrolliert. Bei den übrigen 14.800 Paaren verzichtete der HIV-Positive auf eine solche Versorgung.

Dieses Verhalten hatte klare Auswirkungen auf die Gesundheit des Patienten und des Partners. Im Schnitt stieg die Infektionsrate um 26 Prozent. Auch den Patienten selbst ging es schlechter. Sie hatten in einem Mikroliter Blut rund 441 infizierte Zellen. Bei jenen mit antiviraler Therapie konnte diese Zahl auf 168 gesenkt werden.

Eine weitere Beobachtung betraf das Geschlecht der Infizierten. Unabhängig davon, in welcher Gruppe sie sich befanden, übertrugen HIV-positive Frauen den Virus schneller als Männer.

Allerdings verlor sich der präventive Effekt mit dem Fortgang der Studie. Er war im ersten Jahr deutlich, doch war nach vier Jahren so weit zurückgegangen, dass die beiden Gruppen sich fast ausgeglichen hatten. Woran das liegt, kann die Studie nicht erklären.