Höhentraining für Patienten mit Herzschwäche

Von Cornelia Scherpe
19. Dezember 2011

Aktuell ist bei Ärzten im Gespräch, Patienten mit einer Herzschwäche durch ein gezieltes Sportprogramm zu therapieren. Man möchte die Menschen mit Herzinsuffizienz zum Höhentraining schicken. Das bedeutet, dass sie wie Ausdauersportler ein Programm absolvieren müssen und dabei nur sehr "dünne" Luft atmen, ähnlich dünn, wie die Luft auf dem Gipfel eines Berges ist.

Die Idee des Höhentrainings hat man sich direkt von den Spitzensportlern abgeschaut, die mit dieser Methode ihre Herzleistung ankurbeln. Was diese nutzen, um Spitzenleistungen erbringen zu können, wollen Mediziner nutzen, um Patienten mit Herzschwäche wieder halbwegs normale Leistung zu ermöglichen. Die Höhenluft soll dabei simuliert werden, indem der Patient Sport treibt, während hypoxische Bedingungen herrschen.

Mit zwölf ersten Freiwilligen hat man das Verfahren bereits getestet. Die Patienten mit nachgewiesener Herzschwäche mussten zehn mal trainieren und erhielten dabei nur Höhenluft zum Atmen. Innerhalb von drei Wochen absolvierten alle das Programm in einem mobilen Höhentraining-Simulator. Die ärztliche Überwachung ergab, dass sich die Herzleistung aller in diesem Zeitraum messbar besserte. Die Herzen aller konnten nun deutlich mehr Blut pumpen. Die sogenannte Ejektionsfraktion, also der Auswurf des Blutes in den Körper, erhöhte sich von durchschnittlich 31,7 Prozent auf gute 34,4 Prozent. Das Herz konnte nun auch mehr Sauerstoff verarbeiten und die Patienten damit schneller gehen. In sechs Minuten schafften sie im Durchschnitt bei Trainingsbeginn nur 387 Meter, nun waren es 441 Meter.

Auch einen Monat nach dem aktiven Part blieben die verbesserten Werte erhalten. Die Pumpkraft war sogar noch einmal gestiegen und lag nun bei 36,1 Prozent.