Höhlenabenteuer in Frankreich: Klettern im Gouffre Berger

Von Nicole Freialdenhoven
27. September 2012

Nicht alle Kletterer wollen hoch hinaus auf die Berggipfel der Welt: Manche zieht es viele Meter tief in abeteuerliche unterirdische Höhlensysteme. In Europa gehört vor allem die Gouffre Berger in den französischen Alpen zu den gefragtesten Höhlenwelten für Kletterer, ein Labyrinth, das bis zu 1122 Meter tief in den Boden hineinführt und als Mount Everest der Höhlenkletterer gilt.

Benannt wurde die Höhle (Gouffre) nach Joseph Berger, der sie 1953 als erster entdeckte und in die Tiefe hinabstieg. Seitdem versuchen sich zahllose Kletterer an der Herausforderung - für viele endete der Versuch tödlich. Vor allem bei Regenfällen ist der Abstieg mit hohen Risiken verbunden. Wer die Gouffre Berger erkunden will, sollte sich daher nur erfahrenen ortskundigen Führern anvertrauen.

Ein internationals Kletterertreffen lockte in diesem Sommer Menschen aus aller Welt in das Höhlensystem, die von einem Camp in 500 Metern Tiefe in den Abgrund stiegen; Lediglich die Hälfte von ihnen war erfolgreich. Durch schmale Passagen, kaum einen halben Meter breit, geht es in die Tiefe - bis zum tiefsten Punkt brauchen Kletterer häufig bis zu 40 Stunden. Einer der es schaffte, war der britische Fotograf Robert Shore, der mit einzigartigen Fotografien des Höhlensystems wieder an die Oberfläche zurückkehrte.