Höllenritt auf dem Vulkan: Der Cerro Negro ist nichts für Zartbesaitete

Surfen auf einem Vulkan - Scharfkantige Lava und hohe Geschwindigkeiten erfordern das Tragen eines Schutzanzuges

Von Nicole Freialdenhoven
6. September 2012

Gesurft wird in der Regel auf dem Meer. Nicht so im mittelamerikanischen Nicaragua, wo sich täglich wagemutige Sportler mit dem Surfbrett die Hänge des Vulkans Cerro Negro bei Léon hinunterstürzen. Mit über 50 Stundenkilometer brettern die Surfer über scharfkantige Lava auf einem 41 Grad steilen Abhang den aktiven Vulkan hinunter - Knochenbrüche nicht ausgeschlossen.

Schutzanzüge nötig

Die Idee zum Vulkansurfen hatte - wenig überraschend - ein Australier, der das Big Foot Hostel im Schatten des Cerro Negro betrieb und wie die meisten seiner Landsleute begeisterter Surfer war. Darryn Webb experimentierte mit unterschiedlichen Unterlagen und kam schließlich auf ein einfaches Sperrholzbrett mit Metall, auf dem Geschwindigkeitsrekorde von bis zu 90 Stundenkilometer möglich sind. Doch schon bei der Hälfte verwandelt sich das Vulkangestein in Schmirgelpapier für die Haut, die deswegen in besondere Schutzanzüge gesteckt wird.

Vulkanaktivitäten unberechenbar

Weniger Angst vor Verletzungen scheinen viele von Webbs Kunden jedoch eher vor dem Vulkan selbst zu haben. Der aktive Cerro Negro ist zwar seit 1999 nicht mehr ausgebrochen, doch in seinem Inneren brodelt es noch immer gewaltig.