Hoffnung bei erblich bedingtem Haarausfall - Forscher züchten Haarfollikel im Labor

Von Melanie Ruch
25. Oktober 2013

Unter erblich bedingtem Haarausfall haben besonders Männer zu leiden. Weil konventionelle Mittel wie Haarwasser bei ihnen keinerlei Wirkung haben, ist eine Haartransplantation für Betroffene die letzte Hoffnung. Doch diese kommt nur in Frage, wenn noch genügend gesunde Haarfollikel vorhanden sind. Haarfollikel bilden sich schon vor der Geburt aus Hautzellen. Aus ihnen wachsen im Idealfall das gesamte Leben lang neue Haare. Bei erblich bedingtem Haarausfall verlieren die Haarfollikel diese Funktion aber irgendwann.

Es hat bereits zahlreiche Versuche gegeben menschliche Haarfollikel im Labor künstlich nachzuzüchten beziehungsweise zu klonen, doch bislang sind alle Experimente gescheitert. Nun ist aber genau das einem internationalen Forscherteam gelungen. Die Forscher stellten fest, dass sich Hautzellen von Mäusen und Ratten in einer Laborkultur zu einer Art Klumpen zusammenlagern, in dem sich neue Haarfollikel bilden. Bei menschlichen Hautzellen war diese Eigenschaft dagegen nicht zu beobachten. Also hielten die Forscher die menschlichen Hautzellen in so genannten Kultursäckchen, sodass sie ebenfalls Zellklumpen bildeten.

Diese Klumpen verpflanzten die Forscher in Proben haarloser menschlicher Haut und tatsächlich entstanden in den Zellklumpen nach einigen Wochen neue Haarfollikel. Aus fünf der insgesamt sieben entstanden Haarfollikel wuchsen sogar Haare.