Hoffnung für HIV-Kranke: Neue Therapie heilt Virus bei Affen

Von Nicole Freialdenhoven
17. September 2013

Eine HIV-Infektion wird heute mit Medikamenten so effektiv in Schach gehalten, dass die meisten Menschen viele Jahre mit dem Virus leben können, ohne dass die gefürchtete Krankheit AIDS zum Ausbruch kommt. Allerdings können die Medikamente die Infektion lediglich aufhalten, nicht heilen. Werden sie abgesetzt, breitet sich das Virus erneut im Körper aus. Nun besteht jedoch Hoffnung auf eine neue Therapie, die HIV nicht nur aufhält, sondern tatsächlich auch heilen kann.

Neue Therapie bei Affen erfolgreich

Forschern der Oregon Health & Science University in Portland ist es bei Affen gelungen, SIV komplett zu heilen. Als SIV (Simian Immunodeficiency Virus) wird ein Erreger bezeichnet, der dem menschlichen Virus HIV (Humane Immunodeficiency Virus) sehr ähnlich ist.

Dabei nutzten die Forscher den sogenannten Zytomegalievirus (ZMV) als Impfstoff, der die mit SIV infizierten Zellen nach und nach zerstört. Sie impften insgesamt 16 Versuchstiere mit dem Impfstoff und infizierten sie anschließend mit SIV. Bei neun Tieren gelang es dem Immunsystem, die Eindringlinge zu vernichten. Auch anderthalb Jahre nach dem Experiment blieben die Affen noch immer infektionsfrei.

Menschliche Tests im Visir

Nun hoffen die Forscher, dass sich der Zytomegalievirus auch in Kombination mit HIV als Impfstoff für den Menschen nutzen lässt und so endlich eine Heilmöglichkeit bietet. Allerdings wird es noch einige Jahre dauern, bis der Impfstoff entwickelt wurde und überhaupt menschliche Tests gestartet werden können.