HPV-Infektion betrifft nicht nur Frauen: Auch Männer sind weltweit betroffen

Von Cornelia Scherpe
15. August 2014

HPV ist die Abkürzung für den "Humanen Papillomvirus". Eine Infektion mit den Viren erfolgt durch ungeschützten Sex mit einem bereits Betroffenen. Da nach der Ansteckung viele Monate vergehen können, bis man an sich selbst Veränderungen feststellt, ist eine Übertragung schnell geschehen.

Das Virus ist darüber hinaus sehr anpassungsfähig und besitzt über 100 unterschiedliche Subtypen. Es gibt jedoch einen Impfstoff, der in Deutschland auch von der Ständigen Impfkommission STIKO empfohlen wird.

Das Anraten zur Impfung zählt aber nur für Mädchen, die zwölf bis 17 Jahre alt sind. Grund ist, dass HPV bei Frauen als hoher Risikofaktor für Gebärmutterhalskrebs zählt. Durch die Impfung will man die Zahl dieser Krebsfälle verkleinern.

Impfung von Jungen zur Vermeidung weiterer Ansteckungen

Kritiker betonen jedoch schon länger, dass diese Regelung völlig außer Acht lässt, dass Männer sich ebenso mit HPV infizieren können. Bei ihnen kommt es allerdings seltener zu Krebs, der dann in der Form eines Peniskarzinoms auftritt.

Dennoch wäre eine Impfung für Jungen ebenso wichtig, damit diese genau wie die Mädchen keine Feigwarzen im Genitalbereich erleiden müssen und vor allen Dingen die Krankheit ihrerseits nicht weitergeben. Viele Mädchen infizieren sich mit der Geschlechtskrankheit nicht bei anderen Mädchen, sondern beim Sex mit einem bereits erkrankten Jungen.

Infektion auch für Männer nicht ungefährlich

Eine Analyse von neun älteren Studien zeigt, wie oft auch Männer von HPV betroffen sind. Man kommt bei der Auswertung dabei auf einen Schnitt von 12,4 Prozent der gesamten Weltbevölkerung.

Am häufigsten tritt dabei der HPV-Typ 16 auf, der besonders dafür bekannt ist, Penis- und Analkrebs auslösen zu können. Vor allen Dingen gefährdet sind Männer, die ungeschützten Sex mit einer Frau haben, die bereits an Gebärmutterhalskrebs leidet. Auch Verkehr mit HIV-positiven Männern gilt als hohes Risiko auf HPV.