Hunde können Jugendliche mit Suchtproblemen therapieren

Von Cornelia Scherpe
29. Juli 2013

In den USA hat eine psychologische Studie einmal mehr gezeigt, dass tierische Therapeuten wirklich existieren. Während vor allen Dingen viele Teenager sich vor Psychologen verschließen und keine Hilfe annehmen wollen, bröckelt ihre Fassade deutlich leichter, wenn sie mit Tieren in Kontakt kommen.

Den Vierbeinern vertrauen sie in der Regel schneller, öffnen sich dabei ihren eigenen Gefühlen und treten so nach einiger Zeit auch wieder in Kontakt mit ihrem menschlichen Umfeld. In der aktuellen Studie konnte man diese Fortschritte bei Jugendlichen mit Suchtverhalten entdecken.

Die Heranwachsenden waren von Alkohol oder anderen Dingen abhängig und hatten sich deswegen vom sozialen Umfeld distanziert. Eltern, Freunde und Therapeuten konnten ihnen nicht helfen, da sie die Hilfe ablehnten. Allerdings stimmten sie zu, einmal in der Woche mit Hunden zu arbeiten.Tiere wurden aus einem Tierheim zur Verfügung gestellt und galten als sehr menschenfreundlich.

Bei später durchgeführten psychologischen Gutachten stellte sich heraus, dass sich die Stimmung der Jugendlichen durch den Kontakt zu den Hunden verbessert hatte. Sie waren weniger depressiv und verschlossen, antworteten daher auch bereitwilliger auf Fragen und zeigten beginnendes Interesse an anderen Dingen. All diese Dinge konnten in zwei Vergleichsgruppen, in der entweder Basketball trainiert oder Filme geschaut worden waren, nicht festgestellt werden.

Es war demnach nicht die Freizeit an sich, die es den Suchtkranken erleichterte, mit anderen in Kontakt zu treten, sondern der Umgang mit einem Tier. Viele der Teenager aus der Hunde-Gruppe gaben sogar an, unmittelbar nach den Tierstunden geradezu energiegeladen und glücklich zu sein. Ihre Herzlichkeit war angesprochen worden, so die Forscher, und das sollte man sich in vielen Therapien zunutze machen.