Hyposensibilisierung - Was gegen Allergien hilft, könnte auch gegen Neurodermitis eingesetzt werden

Die gestörte Barrierefunktion der Haut bei Neurodermitikern durch Hyposensibilisierung beheben

Von Cornelia Scherpe
4. April 2011

Bei einer Hyposensibilisierung wird das Immunsystem dazu gebracht, wieder korrekt zu arbeiten. Dieses Verfahren wird bei Allergikern eingesetzt, denn ihre Abwehrkräfte sind hypersensibel. Durch die Immuntherapie kann das auf ein normales Maß reguliert werden, sodass Allergene wie Hausstaub und Pollen nicht mehr das Immunsystem aggressiv machen können.

Erfolgreiche Anwendung an Neurodermitis-Patienten

Diese Methode könnte vielleicht auch Menschen mit einer Neurodermitis helfen. Genetiker haben nämlich festgestellt, dass bei einer Neurodermitis die Barrierefunktion in den Hautschichten gestört ist. Besitzt der Betroffene dann noch ein sehr sensibles Immunsystem, bricht die Krankheit aus.

Dies könnte eine Hyposensibilisierung durchaus beheben, sodass die Haut sich wieder optimal schützen kann und es zu keinen Überreaktionen wie Rötungen und Juckreiz kommt. Es gibt bereits Studien, in denen eine Hyposensibilisierung auf Neurodermitis-Patienten angewandt wurde und die Ergebnisse vielversprechend waren. Da es bei diesem Verfahren aber einiges zu beachten gibt, kann einen nicht der Hausarzt, sondern nur ein Allergologe therapieren. Ob aber Allergologen in Zukunft auch die Neurodermitis-Patienten therapieren dürfen und wollen, ist noch unklar.